Systemische Beratung und Therapie

Die Systemische Beratung und Therapie hat sich beginnend in den USA der 50er Jahren aus der Arbeit mit Familien entwickelt. Der Grundannahme dieser kurzzeit- und lösungsorientieren Therapieform ist, dass der Schlüssel zur Veränderung von Problemen im familiären oder betrieblichen Zusammenhang (System) zu finden ist.

Dieser Grundgedanke stellt auch einen der wichtigsten Aspekte dieses besonderen Therapieverfahrens dar, nämlich dass sie nicht nur mit Einzelpersonen arbeitet wie die meisten anderen Psychotherapieverfahren, sondern gleichermaßen mit Paaren, Familien, Organisationen oder anderen "Systemen", die aber nicht zwingend direkt an der Beratung oder Therapie teilnehmen müssen. Die Settings (ob Einzel-, Paar- oder Gruppensitzungen) können auch unregelmäßigen und größeren Abständen abgehalten werden. Damit ist diese Therapieform sehr individuell und kann sich -mehr als andere Therapieverfahren - nach den persönlichen Bedürfnissen der Klienten orientieren.

Die Systemische Therapie wurde in Deutschland erst seit 2008 durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie wissenschaftlich anerkannt. Wohingegen dieses Psychotherapieverfahren in den USA und in den meisten anderen europäischen Ländern (Großbritannien, Schweiz, Finnland, Schweden u.a.)  schon wesentlich länger als staatlich anerkannt galt.

Unsere Ausbildung findet an 5 Wochenenden statt ist unter anderem ein Bestandteil der Intergrativen Psychotherapie Ausbildung in Lübeck.

Als Fort- oder Weiterbildung eignen diese Seminare besonders für Berufe mit sozialer oder therapeutischer Ausrichtung (z. B. Heilpraktiker, Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialtherapeuten u.ö.) aber auch für Menschen, die Führungsverantwortung in Unternehmen, Organistionen, Teams oder Gruppen aller Art tragen.

Detaillierte Information zu Termine und Preisen - bitte hier klicken

Allgemeine Info zur Systemischen Therapie:

Begründer: Virginia Satir und diverse Begründer, besonders in den USA

Entwicklungsgeschichte:

Grundlagen des systemischen Ansatzes sind die Kommunikationstheorie, die Kybernetik, die Systemtheorie und der soziale Konstruktivismus. Im Laufe der Jahre sind viele verschiedene Richtungen entstanden, wie z.B. das Mailänder Modell, das Heidelberger Modell und die Schule von Milwaukee.

Der klassisch aus der Systemischen Familientherapie entwickelte Ansatz sieht das familiäre System bzw. das organisatorische System eines Unternehmens als Ressource, auf dem aufbauend das einzelne Mitglied sowohl seine Fähigkeiten und Stärken entwickeln als auch Verhaltensstörungen entwickeln kann.

In vielen Ländern, auch in der Schweiz und Österreich, ein staatlich anerkanntes Therapieverfahren. Seit 14. Dezember 2008 ist die Systemische Therapie auch in Deutschland durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt worden.

Charakteristika/Struktur:

Die Annahme ist, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen nicht in der Person allein, sondern vielmehr im (familiären) Zusammenhang oder noch weiter gefasst, in seinem sozialen Umfeld (System) liegt.
Im Fokus dieser Therapie sind die Beziehungsprozesse der Person, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung problematischer Situationen beteiligt sind, diese prägen bzw. einer Lösung entgegenwirken. Dabei geht die Betrachtung über die Familie oder die Organisation eines Unternehmens hinaus.

Wichtig für die Lösung der Probleme ist die Struktur und deren Wirkung, die sich aus dem System des Klienten, in das er integriert ist, ergeben. Wirkungen aus gestörten Systemen sind wiederkehrende Konflikte und Verhaltensauffälligkeiten.

Ziel:

"Handle stets so, dass Du die Anzahl der Möglichkeiten vergrößerst!"

Es handelt sich also im Gegensatz zu vielen anderen Therapieformen um einen lösungsorientierten Ansatz:
Erst Definition des Grundproblems, dann Lösung des Problems

Methoden:

  • Skulptur/ Aufstellungsarbeit:
    Darstellen von Familienbeziehungen durch Personen oder Platzhalter im Raum
  • Soziogramm:
    Grafische Darstellung sozialer Beziehungen
  • Paradoxe Intervention:
    Verschreibung des problematischen Verhaltens
  • Zirkuläre Fragen:
    Zielen auf vermuteten Standpunkt Dritter ab
  • Skalenfragen:
    Positives Herausarbeiten positiver Aspekte von problemati-schen Sachverhalten
  • Metaphernarbeit:
    Parabeln und Geschichten als Umgehungstechnik u. v. m.

 

Umsetzung:

Einzelarbeit mit Klienten oder auch Einbezug der Familie bzw. der Unternehmensorganisation


Die Lehrinhalte der 5 Systemischen Seminare sind:

Grundlagen:

  • Das Menschenbild des Konstruktivismus
  • Grundlagen systemischen Denkens
  • vom Anliegen zum Auftrag in der Beratung
  • Vor- und Nachteile einer Kurzzeittherapie bzw. Langzeittherapie

 

Systemische Interventionen:

  • Systemisches Arbeiten im Einzelsetting
  • Systemische Beratung für Paare/Familien
  • Genogramm
  • Die Wunderfrage
  • Skalieren
  • Externalisieren
  • zirkuläre und reflexive Fragen,
  • Familienbrett
  • Kurzzeittherapie nach De Shazer
  • Reflektierendes Team
  • Triaden Bildung
  • Vorstellung weiterer Interventionsmöglichkeiten systemischen Arbeitens mit Trance und Hypnose